Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder ist neuer ÖGARI-Präsident

Pressemitteilung der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI)

Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder, Ärztlicher Leiter Anästhesie und Operative Intensivmedizin am Krankenhaus St. Vinzenz in Zams, hat die Präsidentschaft der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) für eine Amtsperiode von zwei Jahren übernommen. Präsident elect ist Prim. Univ.-Prof. Dr. Christoph Hörmann (St. Pölten). Der bisherige ÖGARI-Präsident Univ.-Prof. Dr. Klaus Markstaller (MedUni Wien/AKH Wien) bleibt dem Vorstand als Past Präsident erhalten.

Anlässlich der Amtsübergabe stellte Prof. Hasibeder ausgewählte Arbeitsschwerpunkte für seine Präsidentschaft vor. „Die massivste internationale Gesundheitskrise seit Jahrzehnten, die SARS-CoV-2-Pandemie, die für alle Angehörigen unseres Fachs eine große Belastung darstellt, wird uns leider noch einige Zeit beschäftigen“, so Prof. Hasibeder. „Diese Bedrohung ist nicht national, sondern nur auf globaler Ebene zu beenden.“

Die ÖGARI beschäftige sich abgesehen von den aktuellen Herausforderungen für die Intensivmedizin aber auch intensiv mit deren Zukunft. „Wir sollten die Tatsache, dass in der Krise unser Fach verstärkt in das Rampenlicht getreten ist, auch dafür nutzen, auch Unterstützung und Verständnis für wichtige Zukunftsthemen zu gewinnen,“ so der neue ÖGARI-Präsident. „Das betrifft unter anderem die dringende Notwendigkeit, einer Personalknappheit in allen Säulen unseres Fachgebietes entgegenzusteuern. Die in diesem Bereich eingeleiteten Aktivitäten werden wir sicher weiterführen. Denn fehlende Anästhesistinnen und Anästhesisten – das würde verschobene Operationen, nicht bespielbare Intensivbetten, fehlende Schmerzambulanzen, Knappheit in der präklinischen Notfallmedizin oder Ressourcenmangel in der Palliativversorgung bedeuten. Dem müssen wir vorbeugen.“

Ein anderes wichtiges Anliegen ist Prof. Hasibeder eine stärkere Verankerung von „advanced care planning“ in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. „Dieses Konzept ist eine wichtige Basis dafür, dass Behandlerinnen und Behandler mit Erkrankten gemeinsam wesentliche Entscheidungen für die Therapieplanung treffen können,“ so der neue ÖGARI-Präsident. Jede und jeder sei aufgerufen, sich zu überlegen und auch zu dokumentieren, ob und in welchem Ausmaß sie oder er im Fall des Falles intensivmedizinisch behandelt werden möchte. Insgesamt gelte es, das Fach „fit für eine stetig alternde Gesellschaft zu machen“, so Prim. Hasibeder.

Die Krise habe auch gezeigt, so Prof. Hasibeder, dass eine erweiterte Intensivdokumentation wünschenswert sei. „Wir sollten unser bestehendes Dokumentationssystem in der Intensivmedizin auf eine praktikable Weise so ausbauen, dass wir österreichweit Schlüsse ziehen können über die demographische Zusammensetzung unserer Patientinnen und Patienten, über ihre Krankheiten, über Komplikationen oder Therapieerfolge. Das hätte uns in der Pandemie geholfen, würde aber auch darüber hinaus für die Zukunft nützlich sein.“

Seinem Vorgänger in der Funktion des ÖGARI-Präsidenten dankte Prof. Hasibeder bei der Amtsübergabe: „Klaus Markstaller hat diese Fachgesellschaft in einer mehr als bewegten Zeit und einer Situation, für die niemand von uns vorbereitet war, äußerst umsichtig und engagiert durch die Krise geleitet, dafür gilt ihm ausdrückliche Anerkennung.“

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